Als die Kuppel wider-stand
Manheim, Deutschland | Hambacher Forst, 18. August 2018. In der brütenden Hitze wächst der Europe-Dome anlässlich des camp for [future] in die Höhe. Gegen 17.30 nähern sich ca. 120 fahnenschwingende Jungaktivist*innen über den steppenartigen Grund dem Widerstandsacker des BUND NRW.
Und dem Tagebau kam der Dome gefährlich nahe: Für seinen ersten Stopp im Hambacher Forst wurde er auf dem ca. 10 Gehminuten vom Camp entfernten Widerstandsacker des BUND errichtet – dem einzigen Grundstück in der Nähe der Grube, dass der RWE bisher nicht aufkaufen konnte.
Dann kommt die Invasion der Camp-Bewohner. Bereits aus der Ferne kann man die sich nähernde Meute von 120 Menschen ausmachen. Bestückt mit Fahnen, Bannern und Rufen für eine umweltfreundliche Welt ohne Braunkohle bewegen sie sich über die Felder Richtung Europe-Dome. Unter den wachsamen Augen der Anwesenden erhebt sich eine mitgebrachte Drohne in die Höhe und fasst das Spektakel in Bilder. Wahrscheinlich aufgeschreckt durch den plötzlichen Trubel auf dem Acker besuchen uns die „Sheriffs“ der Gegend ein weiteres Mal – diesmal sicherheitshalber mit einer mehrere Fahrzeuge starken Verstärkung.
Nach der Ankunft erfahren die Teilnehmenden, was es mit dem Widerstandsacker auf sich hat. Danach sind alle eingeladen dem Gesprächskreis unter der Kuppel beizutreten. Und der Dome ist gut gefüllt! Thema Numm er 1: Natürlich Klimaschutz. Doch auch Demokratie, Mitbestimmung und die verschiedenen politischen Entscheidungsebenen kommen nicht zu kurz. Es zeigt sich nochmals, auch junge Menschen aus ganz Europa sind diskussionsfreudig und haben keine Angst, ihre Meinung zu äußern.
Am Ende der Veranstaltung wird das „Tipi“ in der Dämmerung für eine Nacht abgebaut. Ein letztes Mal besucht uns ein einsamer „Sheriff“ und zeigt sich begeistert von unserem Projekt. Vielleicht ein weiterer Gast für den folgenden Dome-talk?
Wir sind gespannt, was das nächste Treffen mit den Jung-Aktivist*innen hervorbringt.