Ukrainian Vibes in Sandkrug – Eine interkulturelle Erfahrung bei den ASA-Seminaren

Letzte Woche hatten wir, das Team von Ukrainian Vibes, eine Pause von unserer Projektarbeit. Stattdessen fuhren wir in eine abgelegene, grüne Idylle, einem kleinen Dorf namens Sandkrug, das in der Nähe von Oldenburg liegt. So unscheinbar der ganze Ort auch klingt, so unscheinbar war die Veranstaltung, die dort stattfand, keineswegs. In den Evangelische Gasthäuser Sandkrug e.V. trafen sich ASA-Teilnehmer:innen aus verschiedenen Projekten rund um den Globus zu ihrer zweiten Seminarwoche, dieses Mal in Person. Im Mittelpunkt standen der interkulturelle Austausch und das Erlernen entwicklungsprojekt relevanter Kompetenzen, um das eigene Projekt voranzubringen.

Ukrainian Vibes ist nicht nur ein Projekt der veranstaltenden NGOs (Democracy International, Change Communication und National Ecological Centre of Ukraine), sondern auch Teil des ASA-Programms, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufen und über die Agentur ENGAGEMENT GLOBAL verwaltet wird. Mit der Aufnahme von Ukrainian Vibes in das ASA-Programm haben die drei NGOs dafür gesorgt, dass unser Team Teil eines internationalen Bündnisses wird, das nicht nur Projekte auf der ganzen Welt ins Leben ruft und jungen Menschen die Möglichkeit bietet, sich in der Entwicklungszusammenarbeit zu engagieren. ASA gibt auch den nötigen Raum für den Austausch in größerem Rahmen,
dazu kommen Ideen für die optimale Projektarbeit und eine Plattform zur Diskussion globaler Themen.

Die ASA-Seminare begannen im April vor Beginn der Projektarbeit mit einem einwöchigen Online-Treffen und endeten im Mai mit der Vor-Ort-Woche, die in diesem Jahr in Sandkrug stattfand. Für uns war das Zusammenkommen durch das Seminar ein Erfolg: Mit der Unterstützung von ehemaligen ASA-Teilnehmer:innen ermöglichten die Seminare einen Austausch zwischen den vielen Teilnehmern aus Deutschland und den Partnerländern und damit die Möglichkeit von den Erfahrungen und dem Wissen anderer zu profitieren. Insgesamt waren wir rund 100 Deutsche und nicht-Deutsche Teilnehmer:innen bei den Online-Sessions und rund 60 Teilnehmer:innen bei den Offline-Sessions.

Unsere Tutorium bei der Arbeit, gerade dabei Ideen für Aktivitäten für die nächsten Tage zu sammeln. Im Hintergrund sieht man eines der Häuser, in dem wir in Sandkrug untergekommen sind.

Unser Tutorium während des ASA-Seminars bei einer Yoga-Stunde: Glenn, Katharina, Ana, Nele, Anna, Olha, Natalia and Angélica (Beginnend von vorne nach hinten).

So waren wir mitten im Sandkruger Wald und haben gemeinsam mit Projekten in Kolumbien, Benin, Ghana, Kuba und vielen anderen Ländern zusammengearbeitet, diskutiert, Strategien formuliert und Workshops besucht. Der Zeitplan der Woche war eng und die Themen hielten uns ständig auf Trab. Der Workshop über White Saviorism und Rassismus zum Beispiel war kein leichtes Thema, wobei es von größter Bedeutung vor allem in einem interkulturellen Kontext ist. 

Neben der Diskussion dieser Konzepte waren auch die Tutorien ein wichtiger Bestandteil der Seminartage. Jedes Tutorium bestand aus zwei Projekten und einem ehemaligen ASA-Teilnehmer:in, der als Tutor:in fungierte. Sie sollten einen sicheren Raum für unseren Austausch schaffen. In unserer Tutoriumsgruppe haben wir uns mit einer Projektgruppe zusammengetan, die sich in fünf Wochen nach Kolumbien aufmacht. Das Team arbeitet derzeit an der Reduzierung der Ausbreitung von krankheitsübertragenden Moskitos, insbesondere in ländlichen Gebieten. Sie überprüfen den Erfolg der Einführung einer Streichfarbe, die Wirkstoffe enthält, die die Mücken in Schach halten sollen. Während unsere Projekte auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben, haben wir gemeinsam mit unserer Tutorin Ana Methoden für eine optimale Zusammenarbeit erarbeitet, unsere Eindrücke ausgetauscht und einfach Spaß miteinander gehabt. Wir sind als Team zusammengewachsen und werden uns in Zukunft gegenseitig unterstützen.

 

Die Seminarwoche war informativ und hat persönlich auf jeden Fall mehr Spaß gemacht als online, dennoch waren das Programm und die Themen sehr intensiv, sodass die Woche schneller verging als erwartet.
Letztendlich haben die kleinen Momente zwischendurch uns und alle 60 Teilnehmer der Präsenzwoche zusammengebracht. Nach Tagen des langen Lernens und des ständigen Austauschs brachten die Tanzstunden, die wir uns gegenseitig gaben, etwas Entspannung und die Abende am Lagerfeuer ermöglichten uns lockere Gespräche miteinander. Darüber hinaus boten die Workshops der ASA-Teilnehmer:innen am letzten Tag jedem von uns die Möglichkeit, seine Fähigkeiten weiterzugeben und von anderen zu lernen. Die Essenspausen, insbesondere die Kuchenpause, schufen eine Basis, auf die wir uns gemeinsam freuen konnten. Jeder der Teilnehmer:innen war auf seine Weise interessant und hat viel Energie und Wissen mitgebracht, dass wir nur hoffen können, diese Kontakte noch lange zu pflegen.

Geschrieben von Katharina Bews.

Übersetzt ins Ukrainische von Olha Mordiuk and ins Deutsche von Katharina Bews.

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Hier sind ein paar Eindrücke unserer Seminarwoche in Sandkrug: